Ronaldo ist auch Vize-Weltmeister. Denn er gehörte auch 1998 zu Brasiliens Team in Frankreich. Seinerzeit trug Ronaldo schon die Rückennummer 9, bestritt sieben Spiele und erzielte vier Tore. Doch zweite Plätze zählen in Brasilien nicht so viel wie in anderen Ländern. Das 0:3 im Finale gegen Frankreich gehört zum Abfall der Erinnerungen.
Denn der turboschnelle Superstürmer mit den Pausbacken übernahm die Rolle eines tragischen Helden im Endspiel. Er hatte vor diesem Finale einen Schwächeanfall, lag bis zum Mittag vor dem Spiel im Krankenhaus, wurde am Magen und am Sprunggelenk untersucht. Bis 19.48 Uhr stand anstelle Ronaldos der Name des Kollegen Edmundo auf der Mannschaftsaufstellung. Erst im letzten Moment entschied man sich, Ronaldo doch spielen zu lassen. Es war nicht sein Tag.
In Yokohama vollendete er sein Comeback, wie man es diesem Spieler nach vier Jahren sportlichen Niedergangs nicht mehr zugetraut hatte. Denn vier Jahre Leid und Verletzungen, Operationen am Knie sowie unzählige Klinik- und Reha-Besuche machten Ronaldo eher zum Invaliden als zum Helden. Die Rückkehr des so genannten "Il Fenomeno" auf die Bühne des Weltfußballs verlief dann aber äußerst spektakulär.
"Die beiden Treffer im Endspiel haben mir viel bedeutet. Ich hatte bis zum ersten Tor ein eher schlechtes Gefühl, dachte, das wird nicht mein Tag. Kahn hatte schon ein paar Mal gut gehalten. Plötzlich war ein Glücksgefühl da, wie ich es bei jedem Tor habe", schilderte Ronaldo einmal sein Final-Gefühl.
Zwei Monate nach dieser FIFA WM sorgte Ronaldo erneut weltweit für Schlagzeilen, als er für 45 Millionen Euro von Inter Mailand zu Real Madrid wechselte. Ronaldo und das "weiße Ballett" - das passte. Ein großes Ziel hat Ronaldo, der dreimal "Weltfußballer des Jahres" war, noch: 2006 bei der FIFA WM 2006TM in Deutschland möchte er den Weltmeister |